Sham-buuh!? (Gefährliche) Inhaltsstoffe in Shampoos erklärt…

Was wirklich drinsteckt...

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Ein unschöner Chemiecocktail oder doch natürliche Pflege? Was steckt drin in Shampoos und wie gefährlich sind die Inhaltsstoffe der Haarpflegeprodukte?
Ein unschöner Chemiecocktail oder doch natürliche Pflege? Was steckt drin in Shampoos und wie gefährlich sind die Inhaltsstoffe der Haarpflegeprodukte?

Die Haarpflege gehört für viele zum täglichen Schönheitsritual. Aber haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wieviel Chemie in Shampoos steckt und ob diese tatsächlich notwendig ist?

Wir haben für Sie die wichtigsten Inhaltsstoffe handelsüblicher Shampoos einmal genauer beleuchtet und erklären, wie sie wirken, warum sie wichtig sind und wer besser darauf verzichten sollte.

Tenside und Sulfate (waschaktive Substanzen)

Auf sie kommt es in Shampoos hauptsächlich an: Sulfate und Tenside. Sie sorgen für eine zuverlässige Reinigung der Kopfhaut und der Haare – und für den obligatorischen Schaum. Ihre Auswahl muss jedoch so getroffen werden, dass sie einerseits gut reinigen, andererseits aber nicht reizend wirken.

Und genau diese spezielle Formulierung ist auch oft der Grund, warum mancher von einem Shampoo absolut begeistert ist, ein anderer jedoch mit Hautrötungen oder Schuppen zu kämpfen hat – wie sagt man so schön: „Jede Kopfhaut ist anders.“.

Empfehlung…

Probieren, probieren, probieren. Wer unter sehr empfindlicher Kopfhaut leidet, sollte sich nicht scheuen, einmal den Griff ins Regal mit den Babypflege-Artikeln zu wagen. Diese Shampoos sind oft besonders mild, jedoch meist nicht sehr stark reinigend.

Kleiner Tipp: Zwei- oder dreimal hintereinander mit einer geringen Menge Shampoo die Haare waschen und zwischendurch ausspülen erzielt einen besseren Effekt als eine einmalige Wäsche mit viel Produkt.

Parabene (Konservierungsstoffe)

Nicht nur in der Kosmetik, auch in Lebensmitteln wird die Stoffklasse der Parabene zur Konservierung eingesetzt. Sie wirkt antimikrobiell und fungizid und sorgt so dafür, dass Shampoos nach dem ersten Öffnen noch eine lange Zeit gebrauchsfähig bleiben.

Aber bestimmte Parabene stehen im Verdacht, eine hormonähnliche Wirkung zu haben. Jedoch ist die östrogene Potenz so gering, dass diese – besonders in Shampoos, die ja nach Gebrauch ausgespült werden, – als vernachlässigbar angesehen wird.

Empfehlung…

Ohne Konservierungsstoffe geht eigentlich nichts. Wer Bedenken gegen den Einsatz von Parabenen in Shampoos hat, kann aber auf Alternativen zurückgreifen oder auf Produkte mit Methylparaben bzw. Ethlyparaben – beide gelten als sicher.

Silikone (Filmbildner)

Silikone glätten die Haaroberfläche, machen das Haar dadurch geschmeidig und verleihen ihm mehr Glanz. Auch schützen Silikone vor Haarspliss durch mechanische Einwirkungen, da sie sich wie ein Schutzmantel um jedes einzelne Haar legen.

Aber das kann durchaus problematisch sein: Manche Silikonverbindungen sind nur schwer löslich und lagern sich so in Schichten auf dem Haar ab. Die Haare fühlen sich schwer und schneller wieder „schmutzig“ an.

Kleiner Tipp: Stark silikonhaltige Produkte (vor allem Spülungen) können die Haltbarkeit von Haarfarben verringern oder das Färbeergebnis negativ beeinflussen; vor dem Haarefärben also besser einige Male ein silikonfreies Produkt anwenden.

Empfehlung…

Produkte mit Silikon sind ideal für alle mit stumpfem und strapaziertem Haar, das nur schwer kämmbar ist und Menschen mit feinem, „fliegendem“ Haar (elektrostatische Aufladung). Ungeeignet sind sie bei schnell nachfettenden Ansätzen und einer eher dicken Haarstruktur.

PEGs (Emulgatoren)

Polyethylenglykol (oder kurz PEG) wird als Emulgator genutzt, um alle Bestandteile des Shampoos dauerhaft miteinander zu verbinden. Ansonsten bestünde nämlich die Gefahr, dass sich einzelne Inhaltsstoffe im Laufe der Zeit am Flaschenboden absetzen.

PEG selbst ist als wasserlösliches Polymer nicht toxisch und wird auch in der Medizin vielfältig eingesetzt (z.B. als Salbengrundlage oder als Wirkstoffträger). Allerdings besitzen manche PEGs die Eigenschaft, die Haut durchlässiger für andere Stoffe (leider auch Schadstoffe) zu machen.

Empfehlung…

Grundsätzlich sind PEGs unproblematisch und für alle Haut- und Haartypen verträglich.

Duftstoffe

Man unterscheidet zwischen natürlichen und synthetischen Duftstoffen. Obwohl sie für die Reinigungs- und Pflegewirkung unerheblich sind, verwenden Kosmetikunternehmen viel Energie darauf, für ihre Produkte einen eigenen, unverwechselbaren Duft zu kreieren.

Für viele ist der Geruch eines Shampoos eben ein entscheidendes Kaufkriterium, auch wenn er nach der Haarwäsche meist schnell wieder verfliegt.

Empfehlung…

Leider besitzen Duftstoffe (künstliche wie natürliche) ein hohes Allergiepotential, sodass empfindliche Menschen besser auf Shampoos zurückgreifen sollten, die möglichst wenig oder gar nicht parfümiert wurden.

Und das haarige Ende der Geschichte?

Nur nicht die Haare raufen! 🙂

Moderne Haarpflegeprodukte sind sicher und normalerweise gut verträglich. Für Allergiker und Menschen mit empfindlicher Kopfhaut gibt es im Handel spezielle Shampoos, die auf bestimmte Substanzen verzichten. Ob diese grundsätzlich besser oder schlechter sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Vorsicht ist allenfalls bei selbsternannten Öko-Experten geboten, die neben ihren Tiraden gegen „globale Großkonzerne“ auch gleich noch das eigene Produktsortiment vermarkten oder konkrete (sprich bezahlte) Empfehlungen aussprechen.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: Juni 2017 | Letzte Aktualisierung: Mai 2021
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